Massive Verkäufe von Griechenland-Anleihen durch Privatanleger
Die Privatanleger in Deutschland haben in den vergangenen Wochen massiv Griechenland-Anleihen verkauft. Das geht aus den Auswertungen zum comdirect Brokerage Index März 2012 hervor. Der Wert für alle Anlageklassen lag im März bei 94,9 Punkten (Februar: 99,0 Punkte).
Für die Anlageklasse Staatsanleihen wurde mit 14,3 Punkten (Februar: 86,9 Punkte) der mit weitem Abstand niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen im Januar 2005 registriert. Dafür verantwortlich ist der regelrechte Ausverkauf von Hellas-Bonds durch Privatanleger. Nach dem Schuldenschnitt für Griechenland und dem zwangsweisen Anleihentausch haben viele Anleger die neuen Papiere direkt wieder abgestoßen.
Unternehmensanleihen gefragt
Der Indexwert für Rentenpapiere wäre im Berichtsmonat noch niedriger ausgefallen, hätten die Privatanleger nicht so stark bei Neuemissionen von Unternehmensanleihen zugegriffen. Neu emittierte Anleihen von Mittelständlern waren im März besonders gefragt. Manche Neuemission war deutlich überzeichnet, so dass nur ein Teil des Volumens zugeteilt werden konnte. Besonders gefragt waren die Anleihen von Seidensticker, Singulus und Ekosem-Agrar, so interpretiert die comdirect die vorgelegten Zahlen.
Wieder gestiegen ist im März die Kauflaune bei Aktien. Der Brokerage Index für diese Anlageklasse legte auf 106,9 Punkte zu (Februar: 99,7 Punkte). Im Fokus der Investoren standen vor allem Bank- und Automobilaktien: Anteilsscheine von Deutscher Bank, Commerzbank und Daimler waren unter den am meisten gehandelten Aktien zu finden.
Fonds sinken weiter in der Gunst der Anleger
Eindeutig auf der Verkaufsliste standen erneut Fonds. Mit 48,3 Punkten (Februar: 51,2 Punkte) wurde der zweitniedrigste Indexwert seit Anfang 2005 registriert. Verkauft wurden vor allem Dach-, Immobilien- und Aktienfonds.