Handel mit Rohstoffen
Rohstoffe faszinieren die Menschen schon seit Ewigkeiten. So ist der Handel mit Rohstoffen seit Jahrhunderten dafür verantwortlich, dass sich Arbeitsteilung und wirtschaftlicher Fortschritt entwickeln konnten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das weltweite Wirtschaftswachstum ist abhängig von einem ausreichenden Vorhandensein von Rohstoffen. Diese müssen zur richtigen Zeit in ausreichender Menge bereit stehen, um z.B. Energie zu produzieren oder als Industriemetalle für Maschinen und Infrastruktur.
Was früher nur institutionellen Händlern möglich war, der Handel mit Rohstoffen, können nun auch Privatanleger. Investitionen in Rohstoffe bieten interessante Rendite-Möglichkeiten, da die Märkte sehr volatil sind und Investoren in beide Richtungen spekulieren können.
Investiert werden kann in Gold, Silber, Palladium, Platin, Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Öl (Brent und WTI), aber auch auf Agrarrohstoffe wie Weizen, Kaffee, Zucker und Soja. Insbesondere die expansive Geldpolitik in Europa und den USA haben die industrielle Nachfrage und das der Investoren deutlich nach oben getrieben. Die zunehmende Staatsverschuldung hat zusätzlich noch die Inflationsangst befeuert.
Besonderheiten von Rohstoff-Spekulationen
Wer in Rohstoffmärkte investieren möchte, sollte sich über einige Besonderheiten dieser Vermögensklasse aber im Klaren sein. Den Rohstoffe sind starken Preisschwankungen ausgesetzt. Sie sind also überdurchschnittlich volatil. Privatanleger sind meist nicht an einer physischen Lieferung der Rohstoffe interessiert, sondern möchten an der Wertentwicklung partizipieren. Damit scheidet der Spotmarkt für private Investments aus. Stattdessen müssen Sie auf Futures zurückgreifen.
Produkte, mit denen auf fallende oder steigende Rohstoffkurse spekuliert werden kann, sind z.B. Zertifikate in Form von Hebelzertifikaten (Knock-Outs), Indexzertifikaten, ETC und Optionsscheinen. Neu hinzugekommen sind zudem noch CFDs auf Rohstoffe (Contracts für Difference), die sich wachsender Beliebtheit erfreuen.
Der S&P GSCI Total Return
Der S&P GSCI in der Variante Total Return ist der wichtigste Rohstoffindex. Er wird von Standards & Poor und Goldman Sachs geführt und enthält über 20 verschiedene Rohstoffe. Seinen Höchststand hatte er 2008 vor dem Ausbruch der Finanzkrise.
Wie volatil Rohstoffmärkte sein können, konnte zuletzt beim Silber mitverfolgt werden. Nach einem kometenhaften Aufstieg auf bis zu 48 US-Dollar folgte ein Absturz von 30% innerhalb einer Woche. Gold dagegen konnte sich in der Nähe des Allzeit-Hochs bei ca. 1.570 Dollar je Unze halten und war einmal mehr der sichere Hafen der Anleger. Bei den Industriemetallen konnte der Kupferpreis zuletzt ein Hoch bei 10.000 Dollar je Tonne markieren.
Für alle Investments gilt, vor dem Abschluss Chancen und Risiken wie Prognosen für die Zukunft, Kursentwicklungen aus der Vergangenheit und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage genau gegeneinander abzuwägen.