Der Handel mit Hebelprodukten
Wer sich für den Handel mit Futures und Terminkontrakten interessiert, benötigt für die Abwicklung der Geschäfte einen geeigneten Onlinebroker. Dieser sollte möglichst einen direkten Zugang zu einer Terminbörse wie der OTOB oder der Eurex anbieten. Diese beiden Terminbörsen decken alle Derivate-Produkte aus der Schweiz, Österreich und Deutschland ab.
Den richtigen Onlinebroker finden
Wer verstärkt ausländische Futures & Optionen handeln möchte, der sollte einen Onlinebroker wählen, der zusätzlich noch weitere internationale Terminbörsen anbietet. Weitere internationale Börsen für Futures & Optionen sind z.B. Euronext, Borsa Italiana (IDEM), LIFFE Options & Futures (Grossbritanien) und die nordamerikanischen Terminbörsen CME, CBOT, NYMEX and COMEX. Hier werden insbesondere Kontrakte auf diverse Rohstoffe gehandelt.
In Deutschland bieten zum Beispiel die Broker CortalConsors, Onvista Bank und comdirect einen Zugang zur Eurex an. Der Discountbroker Lynx bietet auch noch weitere internationale Teminbörsen an. Für Kunden aus Österreich ist brokerjet erste Wahl. Hier können auch zahlreiche Terminbörsen gehandelt werden.
Traden mit Zertifikaten und Optionsscheinen
Alternativ können Handelsstrategien auch mit Hebelprodukten umgesetzt werden. Trader können z.B. mit Zertifikaten und Optionsscheinen ebenfalls gehebelt auf Rohstoffe, Aktien und Indizes spekulieren. Ein Vorteil von Hebelprodukten ist, dass die Marginanforderungen vollständig entfallen. Das Risiko beschränkt sich auf den Gegenwert der eingegangenen Position. Den höchsten Hebel bieten in der Regel Knock-Out-Zertifikate. Wird die Knock-Out-Schwelle von dem Underlying berührt oder unterschritten, verfällt das Zertifikat wertlos. Faustregel: je enger der Kurs des Basiswertes an der Knock-Out-Schwelle liegt, umso höher ist der Hebel des Zertifikates.
Zertifikate und andere Hebelprodukte werden zum Beispiel an der Stuttgarter EUWAX, an Frankfurt Scoach oder direkt mit dem Emittenten gehandelt. Der Onlinebroker sollte also zusätzlich einen umfangreichen ausserbörslichen Direkthandel anbieten.
Funktionsweise des ausserboerslichen Direkthandels
Im außerbörslichen Direkthandel erfolgt die Kursfeststellung im Quote-Verfahren. Das heisst, der Trader fragt für eine bestimmte Stückzahl eines Produktes einen Kurs an. Der Handelspartner zeigt dafür einen Kurs an. Jetzt hat der Trader mehrere Sekunden Zeit (ca. 10 Sekunden), um ein Angebot auf den mitgeteilten Kurs abzugeben. Nimmt der Handelspartner das Angebot an, kommt zu dem Kurs ein Handel zustande.
Mittlerweile bieten auch viele Onlinebroker bereits einen außerbörslichen Limithandel an. Ähnlich dem Börsenhandel kann z.B. ein Stoppkurs im System hinterlegt werden. Wird der hinterlegte Kurs erreicht, wird die Order aus dem System heraus an den Handelspartner gegeben. Da die Order bis zum Erreichen der Kursschwelle im System verbleibt, wird auch verhindert, dass der Handelspartner Einblick in die Limits erhält.
Fazit:
Hebelprodukte wie Zertifikate und Optionsscheine sind eine gute Alternative zum Handel mit Futures & Optionen. Die Ordergebühren im außerbörslichen Handel liegen meist unter denen des börslichen Handels. Börsengebühren und Fremdspesen fallen zudem nicht an. Bei dem Brokervergleich sollte darauf geachtet werden, welche und wieviele Handelspartner der Onlinebroker angebunden hat und wie hoch die Gebühren im außerbörslichen Handel sind. Wer auf Limitorders nicht verzichten will, sollte zusätzlich darauf achten, dass der Onlinebroker auch einen außerbörslichen Limithandel anbietet und welche Limitarten freigeschaltet sind.